Corona hat unsere Arbeitswelt fest im Griff. Mit der jüngsten Entscheidung der Bundesregierung muss Home Office überall dort ermöglicht werden, wo keine betrieblichen Gründe dagegen sprechen. So zumindest sieht es die Corona-Arbeitsschutz-Verordnung vor, welche am 27. Januar 2021 in Kraft getreten ist. Denn noch immer arbeiten viele Arbeitnehmer an ihren regulären Arbeitsplätzen, obgleich sie die Arbeit auch vom Heimarbeitsplatz aus verrichten könnten. Laut einer aktuellen Umfrage befinden sich derzeit rund 25 % aller Arbeitnehmer im Home Office, obwohl dies in schätzungsweise 56 % der Fälle möglich wäre. Unternehmen, welche weiterhin kein Home Office anbieten, müssen künftig also nachvollziehbare betriebliche Gründe hierfür darlegen können. Auf diese Weise soll der soziale Kontakt bei der Arbeit auf ein Minimum reduziert werden, um das Infektionsrisiko weiter zu verringern. Denn während das Schutzpotential im privaten und öffentlichen Raum nahezu ausgeschöpft ist, sehen Experten im betrieblichen Arbeitsschutz weiterhin Schutzpotentiale.

Home Office: Bei Verstößen können Bußgelder drohen

Doch was bedeutet dies für die Konzepte, welche im Rahmen von Occupational Health & Safety (OHS) entwickelt werden? – Grundsätzlich gilt: Können Arbeiten nicht im Home-Office durchgeführt werden, muss der Arbeitgeber geeignete Maßnahmen ergreifen, um einen gleichwertigen Schutz zu gewährleisten. Dies umfasst auch die Bereitstellung medizinischer Gesichtsmasken, wenn Mindestabstände aufgrund der betrieblichen Gegebenheiten nicht eingehalten werden können. Gleichzeitig sind physische Meetings auf das Nötigste zu beschränken. Stattdessen werden möglichst kleine, fest definierte Arbeitsgruppen empfohlen, welche zeitversetzt arbeiten können. Damit ergeben sich nicht nur erhöhte Anforderungen an den betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Auch das Management ist in besondere Weise gefordert, stellen doch die Koordination der einzelnen Teams, aber auch die Bedürfnisse des Einzelnen eine große Herausforderung dar. Während Arbeitnehmer grundsätzlich nicht dazu verpflichtet sind, von angebotenem Home-Office Gebrauch zu machen, drohen Arbeitgebern empfindliche Bußgelder, falls sie den Anforderungen der Verordnung ohne zwingende betriebliche Gründe nicht entsprechen.

Der Spagat zwischen Home Office und der Rückkehr an den Arbeitsplatz

Auch wenn die anlaufenden Impfkampagnen eine baldige Besserung der allgemeinen Situation versprechen und mögliche Lockerungen der bestehenden Beschränkungen in Aussicht stellen: Die Anforderungen an den betrieblichen Gesundheitsschutz werden damit in naher Zukunft nicht abnehmen. Stattdessen sollten sich Führungskräfte und Sicherheitsverantwortliche auf den anstehenden Spagat zwischen anhaltendem Home Office und der Rückkehr an den regulären Arbeitsplatz einstellen. Die unterschiedlichen Bedürfnisse der eigenen Mitarbeitenden, die gesetzlichen Anforderungen, aber auch die betrieblichen Gegebenheiten stehen dabei in einem stetigen Spannungsverhältnis, welches es durch proaktives Management zu meistern gilt. Dabei sollten Personal- und Sicherheitsverantwortliche einige Grundsätze befolgen.

Offene Unternehmenskommunikation als Bestandteil des proaktiven Managements

Im Vordergrund des proaktiven Managements steht eine offene Unternehmenskommunikation. Denn diese ist die Grundvoraussetzung für Akzeptanz und Vertrauen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgeber und unterstützt gleichzeitig ein positives Arbeitsklima – auch und vor allem in Zeiten der Pandemie. Eine aktive und frühzeitige Einbeziehung des eigenen Personals bei anstehenden Entscheidungen gehört hierzu ebenso wie deren konsequente Umsetzung. Das schließt natürlich auch sämtliche Maßnahmen zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz ein – ganz gleich ob im Betrieb oder im Home Office. Professionelle E-Learnings rund um das Thema Arbeiten während der Pandemie schaffen dabei Klarheit und können die Effektivität der getroffenen Schutzmaßnahmen erhöhen. Mit modernen Schulungstools wie einem interaktiven E-Learning können Mitarbeiter überall und zu jeder Zeit erreicht werden, was sie zu einem wertvollen Instrument des proaktiven Managements macht.