Der aktuelle "Whistleblowing Report" der Firma EQS in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Chur (HTW Chur) für das Jahr 2018 berichtet, dass jedes zweite deutsche Großunternehmen mindestens einen Fall aufgedeckt, der sich als illegal oder unethisch herausgestellt hat. Größere Unternehmen sind hierbei stärker betroffen als KMU. Insgesamt berichten 43 Prozent der deutschen Unternehmen von Compliance-Fällen. Allerdings muss von einer erheblichen Dunkelziffer ausgegangen werden. Aus Deutschland nahmen 352 Unternehmen an der Befragung teil.

Firmeninterne Whistleblowing Hotlines oder Ombudsleute werden immer wichtiger bei der Aufdeckung illegaler Aktivitäten. Unternehmen erhalten so die Chance, Verfehlungen zunächst intern aufklären zu können. Bei den Unternehmen, die dies ermöglichen, möchte jeder zweite Whistleblowing aufgrund von Furcht vor Benachteiligungen anonym bleiben. Hier setzt die aktuelle Gesetzgebung der EU an. 

Neben dem neuen gesetzlichen Schutz von Hinweisgebern gegen Repressalien werden künftig Unternehmen über 50 Mitarbeitern Hinweisgebersysteme einführen müssen. Ein Trend, der sich in 2018 ebenfalls verstärkt hat: Je stärker Unternehmen international tätig sind, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer Verstrickung in Fälle von Korruption oder Betrug.